Grundlage einer Klimastrategie ist die Datenerfassung. Welche Erzeugerart und Energieträger beheizen die Gebäude, wie hoch ist der Energieverbrauch und welche Emissionen verursacht das Portfolio letztendlich? Viele Wohnungsunternehmen scheuen sich vor diesem ersten Schritt: Der Erhebung der richtigen Daten.
Miriam Schmidt, Produktmanagerin bei Ampeers Energy, hat bereits Wohnungsunternehmen verschiedenster Größe bei der Datenerfassung unterstützt. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen und gibt Tipps.
Fangen wir vorne an: Wieso müssen Wohnungsunternehmen ihre Daten erfassen und von welchen Daten sprechen wir überhaupt?
Daten sind die Grundlage, um Transparenz über den Status Quo des Portfolios zu schaffen. Die Daten, die wir benötigen, um die Emissionen des Portfolios in unserer Software darzustellen und damit die Klimastrategie zu erstellen, sind zum Beispiel Gebäudestammdaten und Informationen zu den Heizungsanlagen. Verbrauchsdaten können wir schätzen, wenn diese nicht vorliegen.
Die Liste ist wahrscheinlich noch viel länger...
Erstmal Entwarnung: Wir benötigen bei Ampeers Energy weniger Daten, als viele Unternehmen glauben. Unser Ziel ist es, mit möglichst wenigen Daten einen aussagekräftigen Überblick über Verbrauch, Emissionen und CO2-Kosten zu geben. Basierend darauf erstellen wir in einer Klimastrategie wirtschaftliche Modernisierungskonzepte. Je vollständiger die Datengrundlage, desto verlässlicher sind die Ergebnisse. Mir ist aber wichtig zu erwähnen, dass es nicht notwendig ist, von Anfang an 100 % der Daten vorliegen zu haben. Die Daten können stetig angepasst und verbessert werden.
Wie lange dauert es, bis ein Wohnungsunternehmen alle Daten beisammen hat?
Das hängt maßgeblich von der Datenstruktur des Unternehmens ab. Unser schnellster Kunde hat es in 14 Tagen geschafft. Das zeigt: Datenerfassung kann schnell gehen.
Wieso ist es für viele Unternehmen eine Hürde, mit der Datenerfassung zu beginnen?
Erst einmal: Unternehmen müssen die Daten nicht komplett aus dem Ärmel schütteln. Die Daten sind meistens schon da. Nur häufig sind sie nicht in einem einheitlichen Format oder an einem zentralen Ort gespeichert. Aber es stimmt schon, wenn das Wort Datenerfassung fällt, sind viele erst einmal abgeschreckt. Vor ihrem inneren Auge tauchen Bilder von Excel-Tabellen und Kartons voller Dokumente im Keller auf. Die Unternehmen wissen häufig nicht, wo sie anfangen sollen.
Wie unterstützt Ampeers Energy Wohnungsunternehmen bei der Datenerfassung?
Wir halten den Prozess so einfach wie möglich. Sie erhalten von uns eine Excel-Vorlage, in der sie genau sehen, welche Daten wir benötigen. Unser Beratungsteam gibt Ihnen eine ausführliche Einführung zum Thema Datenerfassung und ist fortlaufend für Sie ansprechbar. Zudem haben wir eine Übersicht der häufigsten Fragen unserer Kunden gesammelt und stellen die Antworten auf unserer Plattform zur Verfügung. Auch ein Anleitungsvideo gibt es.
Als unser Kunde profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung. Wir wissen, welche Daten, wo zu finden sind: ob bei den Stadtwerken, in den Energieausweisen oder den Abrechnungen. Zu Guter letzt: Wenn Sie die ausgefüllte Excel-Vorlage in unsere Software hochladen, überprüft die Software automatisch, ob Fehler enthalten sind, und markiert diese. So überprüfen wir Ihre Datenqualität, damit Sie sich auf die Ergebnisse im Carbon Dashboard und der Klimastrategie verlassen können.
Moment, Excel? Arbeitet ihr nicht mit einer Software?
Genau, die Klimastrategie liegt am Ende in einer Software. Die Excel benötigen wir nur zu Beginn, um Ihre Daten in die Software importieren zu können. Das System validiert wie gesagt die Daten und weist Sie auf mögliche Fehler hin. Das Ergebnis ist aber eine Übersicht im Dashboard unserer Software mit der Sie arbeiten können.
Angenommen, ich habe schon viel beisammen, aber noch nicht alles. Können wir trotzdem mit der Klimastrategie starten?
Ja, wir folgen dem 80:20 Prinzip. Wenn bei der ersten Erfassung noch nicht alle Daten perfekt ausgefüllt sind, ist das kein Problem. Für Verbräuche trifft unsere Software bei Bedarf auch automatisch Annahmen.
Augen zu und durch, also?
Augen auf passt besser. Mit unserer Hilfe kann die Datenerfassung schnell gehen und niemand braucht sich wegducken. Außerdem: Wenn Sie einmal die Gebäudedaten in der vorgegebenen Struktur gespeichert haben, sparen Sie in den Folgejahren viel Zeit bei der Aktualisierung Ihrer Klimastrategie. Das ist dann mit wenigen Klicks in unserer Software möglich.
Wie starte ich am besten mit der Datenerfassung?
Definieren Sie eine Person im Unternehmen, die für die Zusammenführung und Prüfung der Daten verantwortlich ist. Hier ist wichtig, dass die Person weiß, wer im Unternehmen über welche Daten verfügt. Dann ist es wichtig, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wo die notwendigen Daten abgelegt sind. Anschließend sollten sofort Kolleginnen und Kollegen, externe Anbieter und Co. eingebunden werden, damit es zügig vorwärts geht.
Um Ihnen den Start einfacher zu machen haben wir Ihnen hier eine kostenlose Checkliste zusammengestellt. Viel Spaß damit!